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Atomenergie

Atomenergie ist ein Energieprodukt, das durch induzierte Kernspaltung gewonnen wird. Schwere Atomkerne, die aus Uran-Isotopen bestehen, können durch das Eindringen eines Elektrons in viele kleine Atomkerne umgewandelt werden. Bei diesem Prozess wird kinetische Energie freigesetzt, die indirekt dazu verwendet wird, Atomstrom zu erzeugen. Die Wärme, die bei der Kernspaltung gewonnen wird, wird hierbei auf ein kühlendes Medium wie zum Beispiel Wasser übertragen und anschließend erhitzt. Es entwickelt sich Wasserdampf, der wiederum in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Mehr als ein Viertel der erzeugten Strommenge im gesamten Bundesgebiet wird durch diese Technik gewonnen.

Andere Formen der konventionellen Energie:

  1. Kohle
  2. Erdgas
  3. Erdöl

Die Kernenergie ist eine besonders günstige und klimaschonende Möglichkeit der Stromerzeugung. Zwar gibt es weitere umweltfreundliche Alternativenergien wie z.B. Solarenergie oder Windenergie. Diese allein reichen aber noch nicht aus, um die Strompreise stabil zu halten und Deutschland flächendeckend und ausreichend mit Strom zu versorgen. Die CO²-Emission bei der Gewinnung von Atomstrom ist zwar präsent, allerdings ist diese Menge deutlich geringer als die Emissionswerte, die bei der Stromgewinnung aus fossilen Brennstoffen gemessen werden. Bei fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder Erdgas entstehen im Gegensatz zu Kernkraftwerken große Mengen an Kohlendioxid, die zum Treibhauseffekt beitragen. Darüber hinaus ist Atomenergie mit einem rund 2,5-Millionen-Mal höheren Energiegehalt ausgerüstet als beispielsweise Steinkohle und die Brennstäbe können mehrere Male wiederaufbereitet werden.

Die Kernenergie wurde bereits seit Ende des 19. Jhdt. erforscht. Zunächst wurde Atomenergie vor allem für militärische Zwecke eingesetzt, die insbesondere während des Zweiten Weltkrieges zum Einsatz kam. Danach wurde die Forschung fortgesetzt, bis 1951 die erste Glühlampe, durch elektrische Energie aus Kernkraft, im US-Bundesstaat Idaho aufleuchtete. Seit Mitte der 50er Jahre sind Kernkraftwerke in Betrieb, die überwiegend mit dem Kernbrennstoff Uran betrieben werden. Das wichtigste Geschäftsfeld der Kernkraftwerke ist die Gewinnung von Atomstrom zur Stromversorgung von Privathaushalten und Unternehmen. In Westeuropa werden rund 30 Prozent des Stroms aus Atomenergie gewonnen, wobei Frankreich und Litauen die Spitzenpositionen mit fast 80 Prozent einnehmen. Achtzehn Länder Europas nutzen bisweilen den Atomstrom. Italien ist aus der Kernenergienutzung ausgestiegen, weitere Länder wollen folgen. Insgesamt bestehen in 31 Ländern 210 Kernkraftwerke, die mit in der Summe 438 Reaktorblöcken ausgestattet sind. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind mit 104 Reaktoren das Land mit den meisten Reaktoren, gefolgt von Frankreich und Japan.

Atomstrom ist umstritten – Befürworter dieser Art der Energiegewinnung betonen vor allem die Preisstabilität für Atomstrom sowie die flächendeckende Nutzungsmöglichkeit und die Klimafreundlichkeit. Gegner des Atomstroms besinnen sich häufig auf mögliche Unfälle, Sicherheits- und Gesundheitsrisiken, die beim Betrieb von Kernkraftwerken sowie bei der Entsorgung und Wiederaufbereitung von Brennstoffen auftreten können. Bei der Förderung von Uran werden Stoffe freigesetzt, die aufgrund ihrer Radioaktivität erheblich gesundheitsgefährdend sind. Nachweislich wurden zahlreiche Arbeiter, die beispielsweise in der ehemaligen DDR im Uranbergbau tätig waren, mit Krebserkrankungen konfrontiert. Haut- und Lungenkrebs sind ebenso die Folgen von Radioaktivität wie Leukämie oder Fehlbildungen bei Embryos oder Fehlgeburten. Ob der normale Betrieb eines Kernkraftwerkes Risiken für die Gesundheit der umliegenden Bewohner darstellt, konnte bislang noch nicht ausreichend geklärt werden. Statistiken zeigen jedoch, dass Bewohner und insbesondere Kinder in der Nähe von Kernkraftwerken häufiger von Krebs heimgesucht werden.

Die Sicherheitsbestimmungen bei der Gewinnung von Atomstrom sind daher besonders hoch und werden in Deutschland auch sehr genau eingehalten. Ein GAU, wie es in den 80er Jahren in Tschernobyl der Fall war, hat weitreichende gesundheitliche und finanzielle Folgen, die unter allen Umständen vermieden werden müssen. Trotz der Kritik an Atomstrom und den Gesundheitsrisiken besteht eine Abhängigkeit von dieser Art der Energie. Bislang wurde noch keine vergleichbare Energiequelle entdeckt, die den gesamten Strombedarf, der beim heutigen Stand der Technik anfällt, abdecken kann. Um den Lebensstandard halten zu können und auf Strom nicht zu verzichten, ist Atomstrom aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Besuch auch Regensburg, Schwerin und Sachsen-Anhalt.